ZVA sieht Fusion von EssilorLuxottica und GrandVision kritisch

Am 23. März 2021 genehmigte die EU-Kommission die geplante Fusion von EssilorLuxottica und GrandVision, einem europäischen augenoptischen Einzelhandelsunternehmen, zu dem in Deutschland der Filialist Apollo Optik gehört. Der Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) warnt vor Folgen für die Wahlmöglichkeiten der Verbraucher. 

„Als Interessevertretung der deutschen Augenoptiker sind wir naturgemäß skeptisch, wenn Hersteller von Brillengläsern und -fassungen über Fusionen die Wertschöpfungskette in ihrem Interesse verkürzen und direkt an unsere Kunden herantreten“, so ZVA-Präsident Thomas Truckenbrod. Die Auflagen, mit denen die Übernahme von GrandVision für EssilorLuxottica verbunden sei, beträfen nicht den deutschen Markt, sodass er mit der Genehmigung der EU-Kommission nicht einverstanden sei.

Dabei geht es Truckenbrod nicht allein um seine Kollegen und deren Betriebe: „Vertikale Marktkonzentrationen, wie wir sie hier erleben, bergen immer auch die Gefahr, die Produktvielfalt und Wahlmöglichkeiten für unsere Kunden einzuschränken. Wir werden daher sehen müssen, wie sich die Fusion auf den deutschen Markt auswirkt.“

Die EU-Kommission erklärte, ihrer Entscheidung sei eine eingehende Prüfung vorangegangen, die sich aus der starken Stellung von EssilorLuxottica auf dem Großhandelsmarkt für augenoptische Produkte und der starken Marktposition von GrandVision auf dem Einzelhandelsmarkt für diese Produkte ergeben habe. Es seien Augenoptikbetriebe aus ganz Europa zu der geplanten Fusion befragt worden und mehr als 4.300 Antworten seien in die Entscheidung eingeflossen. Basierend auf dieser Marktuntersuchung habe die Kommission letztlich die Gefahr gesehen, dass der Zusammenschluss in der ursprünglich angemeldeten Form den Zugang der Augenoptiker zu den Produkten von EssilorLuxottica in Belgien, Italien und den Niederlanden hätte verschlechtern können. Die Auflagen, unter denen die Fusion nun genehmigt wurde, beziehen sich daher nur auf diese drei Märkte.

„Ich glaube, dass die Wettbewerbshüter hier ein bisschen blauäugig waren. Denn auch im deutschen Markt ist bei bestimmten Produkten demnächst eine gewisse Monopolbildung zu erwarten. Als ZVA werden wir die Entwicklung jedenfalls genauestens im Blick behalten“, so Truckenbrod.


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