Im Finale der diesjährigen Deutschen Meisterschaft im Augenoptiker-Handwerk (ehemals Praktischer Leistungswettbewerb – Profis leisten was) kamen am vergangenen Wochenende die zwölf besten Nachwuchs-Augenoptiker in Hankensbüttel (Niedersachsen) zusammen. An drei herausfordernden Stationen bewiesen die Talente ihr Können. Die fünfköpfige Jury entschied am Abend: Rudolf Amm aus Sachsen ist der neue Bundessieger 2023!
Am vergangenen Samstag versammelten sich zwölf Nachwuchs-Augenoptiker in den Räumlichkeiten der Fachakademie für Augenoptik und Optometrie in Hankensbüttel (Landkreis Gifhorn/Niedersachsen), um den Sieger der Deutschen Meisterschaft im Augenoptiker-Handwerk 2023 zu ermitteln. Zuvor hatten sich die jungen Talente durch die jeweils beste Gesellenprüfung ihres Bundeslandes qualifiziert. Am Samstagabend um 18 Uhr war es dann offiziell: Rudolf Amm aus Sachsen ist der Bundessieger der diesjährigen Meisterschaft. Mit handwerklichem Geschick, einer großen Prise Kreativität sowie Beratungskompetenz überzeugte der 26-Jährige die fünfköpfige Jury. Zuvor hatte der Sachse an drei Stationen verschiedene Aufgaben aus dem Berufsalltag bestritten. Dazu zählten ein Beratungsgespräch, eine Reklamationsbearbeitung sowie die Anfertigung einer randlosen Brille. Rudolf Amm lernte bei Fielmann in der Niederlassung Zittau. Seinen Weg in die Augenoptik fand der neue Bundessieger jedoch über Praktika in anderen beruflichen Bereichen. Sowohl handwerkliche Präzisionsarbeit als auch intensiver Kundenkontakt lassen sich für Rudolf Amm nur im Augenoptiker-Handwerk optimal vereinbaren. „In der Augenoptik sah ich die Chance, alles, was mir gefiel und wichtig war, unter einen Hut zu bekommen.“
Andere Finalisten brauchten sich jedoch nicht hinter dem ersten Bundessieger verstecken. Alexandra Schumann aus Halle (Sachsen-Anhalt) und Niklas Kühl aus Kiel (Schleswig-Holstein) platzierten sich in der Jurybewertung nur knapp hinter Rudolf Amm. Sie belegten den zweiten und dritten Platz.
Alexandra Schumann absolvierte ihre Ausbildung bei Brillenwelt Zscherben. „In der Augenoptik ist das Zusammenspiel aus Handwerk, medizinischer Versorgung und Stilberatung einmalig – zudem ist der Beruf des Augenoptikers zukunftssicher“, begründet die 22-Jährige ihre Berufswahl. Die ehemalige Auszubildende ist jetzt Studentin der Augenoptik/Optometrie an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena. Der 25-Jährige Niklas Kühl hatte vor seiner Ausbildung bei Fielmann in Kiel an der Holstenstraße so gut wie keine Berührungspunkte mit der Augenoptik. „Ich habe vorher selbst noch nicht einmal eine Brille getragen“, sagt der Kieler. Umso größer ist die Freude über die Platzierung als Drittbester.
Gestalten, aufklären, beraten
Der Wettbewerb wurde zwar umbenannt, jedoch wird auch weiterhin der Zusatzpreis für „Die gute Form im Handwerk – Handwerker gestalten“ verliehen. Auch diesen Preis konnte der 1. Bundessieger Rudolf Amm für sich gewinnen. Sein Geheimnis für den Doppelsieg verriet er nicht, aber vor allem ließ sich Rudolf nicht aus der Ruhe bringen. „Während meiner Ausbildung habe ich gelernt, dass der Faktor Zeit zweitrangig ist. An erster Stelle steht die Qualität!“
Die Firma Zeiss Vision sponserte der Gleitsichtexpertin Vanessa Trenschel bei der Verleihung des gleichnamigen Sonderpreises einen Gutschein für ein Tagesseminar im Wert von 490 Euro. Damit wurde die hervorragende Leistung der 19-Jährigen aus Hessen an der Prüfungsstation „Reklamationsmanagement Gleitsichtglas“ prämiert. Ihre Ausbildung absolvierte Vanessa Trenschel im Betrieb Neusehland Hartmann in Gießen. „Mit unserer Arbeit können wir unseren Kunden zu mehr Lebensqualität verhelfen“, beschreibt die Brillenträgerin ihre Freude an ihrem Beruf. Während ihrer Weiterbildung zur Augenoptikermeisterin will Vanessa weitere Hintergründe und Zusammenhänge in der Welt der Augenoptik erschließen.
An der Beratungsstation bewies die Berlinerin Nina Scharke herausragendes Können und erhielt dafür einen Gutschein für ein Low-Vision-Grundlagenseminar der Firma Schweizer. Sie musste eine Kundin mit einer sehleistungsvermindernden Erkrankung beraten. Im Anschluss beauftragte die 22-Jährige eine passende Brille und informierte zusätzlich über weitere Versorgungsmöglichkeiten, zum Beispiel mit speziellen vergrößernden Sehhilfen. Aller anfänglichen Nervosität zum Trotz hat Nina Scharke mit ihrer Leistung nochmals bewiesen, was sie nach ihrer Ausbildung bei Fielmann in der Niederlassung Spandau antreibt: „Wenn Kunden nach dem Sehtest wieder scharf sehen können, war ich diejenige, die es möglich gemacht hat!“
Über die Deutsche Meisterschaft im Handwerk DMH (ehemals Praktischer Leistungswettbewerb - Profis leisten was): In Europas größtem Berufswettbewerb treten seit 1951 junge Handwerker aus dem gesamten Bundesgebiet jährlich gegeneinander an, um die besten Gesellen eines Jahrgangs in rund 120 Wettbewerbsberufen zu ermitteln. Sie haben sich vorab auf Länderebene im „Halbfinale“ durchgesetzt, das von den zuständigen Handwerkskammern organisiert wird, bevor es zum „Finale“ auf Bundesebene geht. Im Augenoptikerhandwerk wird dies vom Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) durchgeführt.
Hinweis an die Redaktionen: Die Bilder stehen Ihnen zwecks redaktioneller Nutzung dieser Presseinformation zur honorarfreien Verwendung zur Verfügung. Bildhinweise: ZVA/Peter Magner
Bildinformationen:
01: Rudolf Amm, 1. Bundessieger aus Sachsen und Gewinner des Wettbewerbs „Die gute Form im Handwerk – Handwerker gestalten“
02: v.l. Alexandra Schumann, 2. Bundessiegerin aus Sachsen-Anhalt, Rudolf Amm, Niklas Kühl, 3. Bundessieger aus Schleswig-Holstein
03: Vanessa Trenschel aus Hessen (Sonderpreis „Gleitsichtsexperte“)
04: v.l. Dirk Schäfermeyer, ZVA-Abteilungsleiter Berufsbildung, Giovanni Di Noto, Vorsitzender des ZVA-Ausschusses für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing, Nina Scharke (Sonderpreis „Low-Vision-Beratung), Rainer Hankiewicz, Vorsitzender des ZVA-Berufsbildungsausschusses
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