ZVA-REPORT PLUS

Ausgabe Nov. 2025

Freiwilliges Handwerksjahr: ein Modell mit Potenzial

Mit dem „Freiwilligen Handwerksjahr“ (FHJ) hat die Handwerkskammer Lübeck ein bundesweit beachtetes Pilotprojekt gestartet, das Jugendlichen eine praktische Berufsorientierung im Handwerk ermöglicht. Für die Augenoptik ist der Blick auf dieses Projekt besonders interessant.

Das Modell des Freiwilligen Handwerksjahrs (FHJ) wird in Lübeck eindeutig positiv bewertet: Viele Jugendliche finden bereits nach ein oder zwei Stationen einen passenden Beruf und wechseln direkt in eine Ausbildung. Auch Betriebe profitieren, weil sie zukünftige Fachkräfte ohne Risiko kennenlernen können. Das FHJ ergänzt damit bestehende Berufsorientierungsangebote um eine praxisnahe, niedrigschwellige Option – ein Ansatz, der angesichts des Nachwuchsbedarfs zunehmend an Bedeutung gewinnt. Zwar wird das FHJ bislang nur im Kammerbezirk Lübeck und seit kurzem auch im Bezirk der HWK Bielefeld angeboten, doch könnte das Modell – sofern weitere Handwerkskammern folgen – auch für augenoptische Betriebe relevant werden. Gerade in einem Beruf, der technische Präzision, handwerkliche Fertigkeit und Kundenorientierung vereint, wäre ein strukturiertes Orientierungsjahr eine wertvolle Möglichkeit, junge Menschen früh für eine Ausbildung zu begeistern und langfristig zu binden. Der ZVA beobachtet die weitere Entwicklung aufmerksam. Sollte sich das Freiwillige Handwerksjahr überregional etablieren, könnte es für die Augenoptik zu einem wichtigen Instrument werden, um Fachkräfte zu gewinnen.

 

 

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