Bald geht die Schule wieder los und – je nach coronabedingter Lage – auch der Sportunterricht. Dabei ereignen sich pro Jahr rund 12.600 Augenverletzungen, auch, weil viele Kinder keine geeignete Brille beim Sport tragen. Ohne Brille am Sportunterricht teilzunehmen, ist für fehlsichtige Kinder jedoch keine gute Lösung. Jetzt gibt es eine Norm für schulsporttaugliche Brillen.
Seit 2014 führt die Ruhr Universität Bochum (RUB) einen Schulsportbrillentest im Rahmen der Initiative „Gutes Sehen in Schule, Verein und Freizeit“ durch. Die Anforderungen, die eine sichere Brille für Alltag und Schulsport erfüllen muss, wurden von der Arbeitsgemeinschaft Sicherheit im Sport (ASiS) gemeinsam mit Augenärzte-, Augenoptiker- und Optometristenverbänden sowie der RUB-Sportmedizin erarbeitet.
Der Schulsportbrillentest setzt mit seinem Anforderungskatalog nun auch Produktstandards für eine neue Norm für schulsporttaugliche Brillen: Diese können Eltern und Lehrkräfte künftig an der Kennzeichnung „DIN 58184“ und „Schule+Sport“ an der Brillenfassung erkennen. Die Brille soll laut den Bochumer Forschern einerseits Belastungen im schulischen und außerschulischen Sport standhalten und in Unfallsituationen kein zusätzliches Risiko für Augen- oder Gesichtsverletzungen darstellen. Andererseits soll sie aber auch als Alltagsbrille dienen. In den Prüfverfahren wird die Brille deshalb typischen Belastungen im Sport ausgesetzt. Zusätzlich ist es wichtig, dass jede Brille individuell vom Augenoptiker angepasst wird, um bestmöglichen Sitz und optimales Sehen auch in der Bewegung sicherzustellen.
Viele Kinder empfinden eine Brille beim Sport als störend, zudem ist die Gefahr groß, sich mit der Alltagsbrille zu verletzen, diese zu verlieren oder zu beschädigen. In der Folge nehmen fehlsichtige Kinder oft ganz ohne Brille am Schulsport teil. Laut der Fakultät für Sportwissenschaften der RUB sieht jedes vierte Kind demnach im Sportunterricht schlecht, was sich signifikant auf Motorik und Koordination auswirkt und die Freude an der Bewegung einschränkt. Aus diesem Grund sollten fehlsichtige Kinder nur mit Kontaktlinsen oder einer geeigneten, vom Augenoptiker angepassten Brille mit bruchfesten Korrektionsgläsern aus Kunststoff Sport treiben. Einige Augenoptiker sind auf Sportoptik spezialisiert und können darüber hinaus individuell zu bestimmten Sportarten oder zum Schulsport beraten. Für Kinder, die auch in ihrer Freizeit viel Sport treiben, bietet sich in jedem Fall zusätzlich zur Alltagsbrille eine Sportbrille mit oder ohne Korrektionswirkung an. Diese kann genau auf die Bedürfnisse der jeweiligen Sportart abgestimmt und z.B. auch mit Sonnenschutzgläsern ausgerüstet werden.
Hinweis an die Redaktionen: Die Bilder stehen Ihnen zwecks redaktioneller Nutzung dieser Presseinformation zur honorarfreien Verwendung zur Verfügung. Bildhinweis: Gernot Jendrusch, RUB
Bildinformationen:
01: Der Falltest „Hockeyball“ simuliert einen Ellbogenstoß oder Schlag in einer Zweikampfsituation.
02: Die Hochfrequenzvideokamera dokumentiert den Ball-Brillenkontakt auf dem Testkopf mit 210 bzw. 400 Bildern pro Sekunde.
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