Wirtschaftlichkeit der Branche erhalten

Thomas Truckenbrod, Präsident des Zentralverbandes der Augenoptiker (ZVA), schwor die Repräsentanten des Augenoptik-Handwerkes am Ende der Mitgliederversammlung in Berlin am Wochenende des 10. und 11. März ein: „Als Unternehmerverband wollen und müssen wir die Wirtschaftlichkeit der gesamten Branche erhalten! Dazu sind wir in erster Linie da.“

Dabei verfolge der ZVA alle Ziele des Berufstandes unabhängig von der Größe der Betriebe oder der Zahl der Filialen, betonte Truckenbrod im Ellington Hotel, wo die Augenoptiker-Innung Berlin als Gastgeber die guten Tagungsbedingungen organisiert hatte. „Ein passender Rahmen für unsere konstruktiven Diskussionen und die sehr interessanten Vorträge der verschiedenen Referenten“, resümierte der ZVA-Präsident.

Die Berichte über die aktuelle Situation der Augenoptik in Deutschland beinhalteten unter anderem das Thema Neupositionierung des Augenoptiker-Handwerkes. Truckenbrod erläuterte den Stand der Beratungen und stellte heraus, dass es keine Spaltung des Berufes in Augenoptikermeister und Optometristen geben werde. Die angestrebte Höherpositionierung sei ein Entwicklungsprozess, den alle Innungsmitglieder aktiv begleiten und darüber mit entscheiden müssen. Die vielen Anmeldungen zum ersten „Tag der Optometrie“ am 25. März 2012 in Jena zeigen das Interesse der Branche. Darüber hinaus beschloss die Mitgliederversammlung, dass der Berufsbildungsausschuss des ZVA ein neues Ausbildungskonzept erarbeiten soll.

Die Branchenzahlen zu Beginn des Jahres 2012 verbreiten Zuversicht. Als zusätzliches Indiz, dass Fachwissen, Service und die Dienstleistungen der Augenoptiker vom Endverbraucher geschätzt werden, dient die Umsatzentwicklung in der Kontaktlinsenoptik im Jahr 2011: Die stationären Augenoptiker haben den Umsatzrückgang der vergangenen Jahre gestoppt. Dass sich die Zahl der Betriebe (12.030) in Deutschland auf einem hohen  Niveau stabilisiert hat, liegt vor allem an den weiter wachsenden Filialisten.

Ohne Gegenstimme beschlossen die Delegierten die Fortsetzung der ZVA-Werbekampagne, deren Inhalt und Medienkanäle überarbeitet werden. Mehrheitlich waren die Vertreter der Landesverbände und -Innungen der Meinung, dass vor allem die bisherige Fernseh-Werbung überprüft werden müsse, was der PR-Ausschuss des ZVA übernimmt.

In interessanten Vorträgen erhielten die Delegierten neben wichtigen Informationen und praxistauglichem Fachwissen Anerkennung für die geleistete Arbeit der Augenoptiker. Eine Bestätigung gab es von Dr. Rüdiger Schulz, der die KGS-Brillenstudie 2011 des Institutes für Demoskopie Allensbach präsentierte. Die Umsatzzahlen der Onlinehändler zeigen zwar nach oben, doch längst nicht in dem früher prognostizierten Maße. Zukünftig dürften die Betriebe jedoch nicht nur auf den demographischen Wandel hoffen, denn die Kaufintervalle älterer Brillenträger seien länger als die der jüngeren Kundschaft. Truckenbrod: „Wir werden nicht warten, sondern etwas dafür tun müssen, damit die Kunden öfter zu uns kommen.“ Der ZVA-Präsident erhielt zum Thema verpflichtender Wiederholungssehtest Unterstützung seitens des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Die Referentin des Ministeriums, Ulrike Buhrke, signalisierte Gesprächsbereitschaft und stellte Arbeitsgruppen in Aussicht, in denen der ZVA das Thema voran bringen könne.

Einstimmig entlastete die Versammlung die ZVA-Geschäftsführung und den ZVA-Vorstand, nachdem zuvor bereits die Vorstellung des Verbandshaushaltes und der Etat Aus- und Fortbildung einstimmig abgenommen wurden. Wahlen standen nicht auf der Tagesordnung.

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Bildunterschrift: Silvia Brandt, Obermeisterin der Augenoptiker-Innung Berlin, überreicht ZVA-Präsident Thomas Truckenbrod zu Beginn der Mitgliederversammlung ein historisches Fotobuch des Haupt-Verbandes Deutscher Optiker-Vereinigungen.