Informative Vorträge und ein bewegender Moment

Die Optometrie war an beiden Tagen der Obermeistertagung und Mitgliederversammlung 2013 des Zentralverbandes der Augenoptiker (ZVA) am 12. und 13. Oktober in Potsdam ein  großes Thema. Schon in seinem Bericht zur aktuellen Situation stellte ZVA-Präsident Thomas Truckenbrod aber klar, dass alleine mit optometrischen Dienstleistungen kein Geschäft geführt werden könne. Diesen Eindruck bestätigte Gerold Schulze in seinem Erlebnisbericht, in dem er eindrucksvoll den Weg zum Optometristen und den Nutzen der dazu nötigen Lernerei schilderte. Mehr Applaus als Schulze erhielt nur noch ZVA-Geschäftsführer Joachim Goerdt am Ende der Tagung für seine drei Jahrzehnte lange Tätigkeit im Hauptamt.

Dass die Optometrie für den Augenoptiker zu Kooperationen mit  Augenärzten führen kann und soll, meinte PD Dr. med. Anja Liekfeld, Chefärztin der Augenklinik in Potsdam. Sie erklärte, dass Optometristen und Augenoptiker unter anderem in Bereichen Screening, Therapie-Monitoring oder auch bei der Nachversorgung von Patienten tätig sein könnten. Schon zuvor hatte Professor Dr. Detlef Buschfeld vom Forschungsinstitut für Berufsbildung im Handwerk (Köln) das Berufslaufbahnkonzept für das Augenoptikerhandwerk vorgestellt und die verschiedenen Wege zum Augenoptikermeister und Optometristen aufgezeigt. 

Auf das Wesentliche lenkte Robert Gaulke in seinem Vortag mit sehr vielen Zahlen und Statistiken die Aufmerksamkeit der Obermeister und Delegierten: auf den Verkauf von Brillen. Der Geschäftsführer von Euronet in Köln zeigte die Entwicklung mittelständischer Augenoptikerbetriebe in den vergangenen zehn Jahren auf. Interessant dabei war unter anderem der Fakt, dass 48 % der Stammkunden innerhalb von drei Jahren nach dem Brillenkauf erneut einen Kauf tätigen - darauf müssten auch die Marketingmaßnahmen der Betriebe abgestimmt werden.

Nach den sehr informativen wissenschaftlichen Studien, die zwei Absolventen der Ernst-Abbe-Fachhochschule in Jena vorstellten, blieb es auch beim Referat von Dr. med. Bettina von Livonius bezogen auf die tägliche Arbeit der Augenoptiker praktisch. Die Leiterin der Sektion Vergrößernde Sehhilfen an der Augenklinik der Universität München stellte die Low-Vision-Versorgung in Deutschland vor, die in der Hauptsache von Augenärzten und vor allem Augenoptikern ermöglicht wird. Dr. Livonius stellte die Wichtigkeit und den Nutzen der Versorgung in den Vordergrund, die Versorgung bringe dem sehbehinderten Menschen schließlich Selbstständigkeit und damit Lebensqualität zurück - dazu gehöre eine gute Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Augenoptikern.

Um das bessere Sehen im Schulsport zu fördern, hat die ASiS AG nach einem Schulsportbrillentest Empfehlungen und Richtlinien erarbeitet; Dr. rer. nat. Gernot Jendrusch, Ruhr-Universität Bochum, stellte als Projektleiter den Test, die Ergebnisse und auch die schulsporttauglichen Brillen vor und regte damit eine konstruktive Diskussion unter den Teilnehmern an.

Bei der einzigen Wahl, die auf der Tagesordnung stand, wurde Dieter Großewinkelmann als Nachfolger von Stefan Pape zum Vorsitzenden der Tarifkommission gewählt.

ZVA-Präsident Thomas Truckenbrod freute sich über die informative und  erfolgreiche Veranstaltung, besonders über die Vorträge der Studenten der Fachhochschule und der Augenärzte zum  Thema Optometrie: „Lassen Sie uns den Weg gemeinsam gehen, im Sinne der Patienten und Kunden“, sagte er, bevor er ZVA-Geschäftsführer Joachim Goerdt zum Ende der Tagung schon einmal in dieser Runde verabschiedete. Ein für die Anwesenden bewegender Moment: Goerdt geht Ende des Jahres in den Ruhestand und wurde bereits bei seiner letzten Obermeistertagung mit langanhaltendem Applaus und stehenden Ovationen für seine geleistete Arbeit bedacht.

Hinweis an die Redaktionen: Die beigefügten Fotos stehen zur rechtefreien Nutzung zur Verfügung.

Bildunterschrift: Mit stehenden Ovationen und langanhaltendem Applaus bedankten sich die Delegierten bei ZVA-Geschäftsführer Joachim Goerdt für seine drei Jahrzehnte lange Tätigkeit.

 

 

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